Kreisjugendring Bad Kissingen – Tamar Regional Council

Endlich nach insgesamt vier Jahren stand der Jugendaustausch mit Israel wieder an! Zum Kennenlernen und Austauschen, fand für die Teilnehmer:innen, Eltern und Jugendleiter:innen am 4. März 2023 ein Vortreffen statt. Dieses sollte vor der Reise die Gelegenheit geben, offene Fragen, Unsicherheiten und Ängste zu nehmen. Beim Vortreffen wurde das Programm, welches von den israelischen Austauschpartnern und den deutschen Betreuer:innen gemeinsam erarbeitet wurde, besprochen, die Besonderheiten des Landes und die israelische Kultur aufgegriffen. Für die Eltern, die ebenfalls zum Vortreffen eingeladen waren, waren natürlich die politische Situation und die Sicherheitslage in Israel von großem Interesse, weshalb besonders auf diesen Aspekt eingegangen wurde. Glücklicherweise konnten alle Fragen geklärt werden, voller Vorfreude zählten die Teilnehmer:innen und Jugendleiter:innen die Tage bis zum 02.04.2023

Am 02. April 2023 war es endlich soweit und der Jugendaustausch startete mit der Fahrt zum Flughafen nach Frankfurt. Nach einem letzten Check, ob alle Reisepässe vorhanden sind, konnte die Reise für 12 Jugendliche aus dem Landkreis Bad Kissingen und drei Jugendleiter:innen starten.

Endlich in Israel angekommen, ging es aufgrund der späten Stunde gleich per Bus weiter zur Jugendherberge Masada. Dort wurden die deutschen Teilnehmer:innen von ihren israelischen Partnern herzlich willkommen geheißen. Noch in der Nacht startete der Jugendaustausch mit dem Programm und es wurde vor dem Schlafgengehen ein Kennenlernspiel absolviert. Danach ging es für alle Teilnehmer:innen in die jeweils deutsch-israelisch gemischten Zimmer.

2023 Israel OUT 4

Nach einer ersten erholsamen Nacht besuchten die Teilnehmer:innen die Taufstelle Jesu „Qsar el Yahud“ sowie ein griechisch-orthodoxes Kloster und hatten somit die Möglichkeit, gemeinsam mit den Israelis über das Christentum zu diskutieren. Danach ging es weiter in das tiefst gelegene Naturschutzgebiet der Welt Einot Tzukim. Dort bereiteten die Teilnehmer:innen auch zusammen das Mittagessen zu. Nach einer entspannenden und tollen Zeit im Naturreservat ging es zurück zur Jugendherberge. Dort angekommen wurden wie jeden Abend von den Israelis Gruppen- und Teamspiele durchgeführt.

Beim Tagesausflug nach Jerusalem stimmte die Holocoust-Gedenkstätte "Yad Vashem" die Teilnehmer:innen sehr nachdenklich. Nach einer gemeinsamen Diskussion mit positivem Ausblick konnten sich die Jugendlichen auf Erkundungstour der Altstadt von Jerusalem begeben. Neben dem Jaffa-Tor waren auch der Basar und die Klagemauer Anlaufstationen. Natürlich durfte aber auch der Besuch der Grabeskirche nicht fehlen. In einem arabischen Restaurant in Abu Gosh konnten die Teilnehmer:innen den Tag reflektieren und ein köstliches Abendessen genießen.

Am nächsten Tag ging es rechtzeitig zum Sederabend nach einer kurzen Zusammenfassung und Reflexion des bisherigen Austausches auch schon in die Familien der Austauschpartner. Die Teilnehmer:innen verbrachten insgesamt drei Tage und vier Nächte in den Familien. Das Pessach-Fest, das gemeinsam mit der ganzen Familie und Verwandtschaft gefeiert wird, wurde von den Jugendlichen als ein Highlight dieses Jugendaustausches empfunden. Der Aufenthalt in der Gastfamilie wurde nach dem zweiten Tag durch einen gemeinsamen Programmtag unterbrochen. Die komplette Gruppe besuchte das Naturreservat Wadi David. Danach besuchten die Teilnehmer:innen die Ausstellung zur Landkreis-Partnerschaft „Tamar – Bad Kissingen“. Ein besonderer Höhepunkt war hierbei der Besuch des Sohnes von Joske Ereli (geb. Hans-Joseph Ehrlich) dem gebürtigen Bad Kissinger und Mitinitiator der Landkreispartnerschaft. Dieser berichtete von seinem Vater und den Hintergründen von dessen Emigration nach Israel im Jahr 1938. Ebenfalls berichtete er von den ersten Kontakten seines Vaters in die „alte“ Heimat bis hin zur Besiegelung der Partnerschaft im Jahr 1997. Anschließend wurde sich beim Brunch mit den israelischen Gasteltern über das Erlebte ausgetauscht. Den deutschen wurde von den israelischen Teilnehmer:innen anschließend die Bedeutung des Shabbats näher gebracht. Danach konnten die Teilnehmer:innen noch eine Runde im En Gedi Pool schwimmen und danach ging es auch schon wieder zurück in die Gastfamilien.

2023 Israel OUT 9

Zurück in der Gruppe folgte schon der nächste Programmpunkt, ein Besuch in Neot Hakikar, einem Ort, der ebenfalls zum Partnerlandkreis gehört. Die Jugendlichen konnten etwas über die Landwirtschaft am Toten Meer lernen. Ihnen wurde gezeigt, wie man in der Wüste mit leicht salzigem Wasser Früchte wie Honigmelonen, Paprika und Datteln anbauen kann. Selbstverständlich durfte die anschließende Verköstigung der Früchte nicht fehlen. Anschließend verbrachten wir unsere Zeit mit Gesellschafts- und Brettspielen im Jugendraum von Neot Hakikar, wo wir uns dann unsere Bäuche vollschlugen. Danach ging es weiter zur Jugendherberge Hazteva. Im Zuge der Ostertage, die in die Zeit des Austausches fielen, nutzten die deutschen Teilnehmer:innen die Gelegenheit, ihren israelischen Freunden etwas über das christliche Brauchtum an Ostern zu zeigen. So erklärten sie ihnen, wieso wir Ostern feiern und welche weiteren Bräuche es gibt. Dabei durfte das Eierfärben auf keinen Fall fehlen.

2023 Israel OUT 50

In der Judäischen Wüste hatten die Jugendlichen am darauffolgenden Tag die Möglichkeit Kamele zu reiten. Auch auf dem Programm stand Besuch des Kfar hanokdim sowie eine Wanderung auf die Festung Masada. Nach einer anschließenden Führung ging es per Seilbahn wieder nach unten. Nach der Stärkung konnten alle Teilnehmer:innen im Toten Meer schwimmen. Nach dem Schwimmen im Toten Meer ging es zurück in die Jugendherberge Hazteva. Hier wurde wie jeden Abend eine Gruppenaktivität von den israelischen Teilnehmer:innen durchgeführt.

Der nächste Tag startete mit gemeinsamen Kooperationsspielen und Gruppenaktivität. Danach hatten die Jugendlichen die Aufgabe gemeinsam ein Mittagessen zu kochen. Nachmittag ging es dann zur jordanischen Grenze. Dort wurde die Landwirtschaft in En Yahav vorgestellt. Danach ging es zurück in die Jugendherberge. Dort reflektierten die Teilnehmenden die gemeinsame Zeit und bereiteten sich auf den Abschied am kommenden Tag vor. Am nächsten Tag frühstückten alle nochmals gemeinsam. Mit einem weinenden und einem lächelndem Auge verabschiedeten sich die deutschen Teilnehmenden von ihren neuen Freunden und einem vielseitigen und überwältigendem Land. Denn im Sommer sehen wir unsere israelischen Freunde endlich wieder. Der Countdown läuft!